Fortbewegungsmittel auf elektrischer Basis erfreuen sich bei den Verbrauchern wachsender Beliebtheit. Nach Segways und Hoverboards liegen momentan E-Scooter voll im Trend. Langsam aber sicher erobert sich jedoch ein neues Gefährt die Herzen der (vorwiegend jüngeren) User: das Monowheel.
Was ist ein Monowheel?
Das Monowheel wird auch Solowheel, Airwheel oder Einrad genannt. Es handelt sich um ein einzelnes Rad, das durch einen Elektromotor angetrieben wird. Der Fahrer steht auf kleinen Trittbrettern und balanciert während der Fahrt. Die Steuerung erfolgt durch Verlagerung des Schwerpunkts des Körpers. Es gibt jedoch auch besonders kleine Varianten des Monowheels, die paarweise benutzt werden, je ein Rad pro Fuß. Diese Variante wird E- Skateboard oder E-Rollschuhe genannt. Für Außenstehende, die noch nie mit einem Monowheel gefahren sind, sieht diese Art der Fortbewegung abenteuerlich aus. User, die bereits Erfahrungen mit dem Monowheel sammeln konnten, berichten jedoch, dass es im Durchschnitt nicht länger als 30 – 60 Minuten dauert, um das Monowheeel zu beherrschen. Die Kontrolle des Monowheeels ist relativ einfach. Wird der Oberkörper nach vorn geneigt, beschleunigt es, beim Neigen nach hinten bremst es ab. Die Fahrtrichtung kann durch eine Verlagerung der Körpers nach links oder rechts verändert werden.
Die wichtigsten Komponenten des Monowheels
Der Motor
Je nach Modell hat der Motor eine Leistung zwischen 350 und 1.400 Watt. Abhängig von Leistung, Gewicht des Fahrers und Beschaffenheit des Untergrunds lässt sich eine Geschwindigkeit von 18 – 40 km/h erzielen.
Der Akku
Zur Stromversorgung dient ein Li- Ionen Akku. Voll geladen können damit im Durchschnitt 25 – 30 km zurückgelegt werden. Das Aufladen des Akkus dauert 3 – 4 Stunden.
Die Konstruktion
Gängige Radgrößen sind 14 oder 16 Zoll (35,5 und 40,6 cm). Wird das Airwheel nicht benutzt, können die Trittbretter eingeklappt werden. Zum Transport dient ein integrierter Tragegriff. Je nach Modell wiegt ein Solowheel um die 14 kg.
Vorteile des Monowheels
- Klein und platzsparend
- Sehr wendig
- Bedienung kann schnell erlernt werden
Nachteile des Monowheels
- Hoher Anschaffungspreis
- Fahren erfordert gute Körperkoordination
- Geringe Geschwindigkeit und Reichweite
Ninebot Segway One S2
Spaß am Fahren nach angemessener Übung
Ein neues Fahrgefühl bietet der Ninebot des Herstellers Segway. Die Handhabung ist zunächst etwas knifflig. Doch nach Kundenmeinung lohnt sich die Zeit, die man in die Übung investiert. Das Fahren macht nicht nur Spaß, sondern der Nutzer erreicht zusätzlich noch eine beachtliche Geschwindigkeit. Das Gerät kommt nämlich auf eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 24 Kilometer pro Stunde. Daher ist es auch ratsam, beim Fahren eine Schutzausrüstung und einen Helm zu tragen.
Nutzergröße, -gewicht und -alter
Gesteuert werden kann der Ninebot mithilfe des eigenen Körpergewichts. So kann nach rechts oder nach links gesteuert werden, indem das Gewicht auf den einen oder den anderen Fuß verlagert wird. Der Fahrer steht während der Fahrt auf zwei Pedalen, die sich rechts und links am Fahrzeug befinden. Der Fahrer sollte zwischen 40 und 120 Kilogramm wiegen und eine Körpergröße von mindestens 130 Zentimetern aufweisen. Ausgelegt ist das Gerät für Personen bis zu einer Größe von maximal 200 Zentimetern. Zusätzlich spricht der Hersteller eine Altersempfehlung von 16 bis 60 Jahren für die Nutzung aus.
Beginner-Modus zum Warmwerden
Vor der ersten Inbetriebnahme sollten die Sicherheitshinweise gelesen und das New Rider Tutorial in der App beachtet werden. In der Betriebsanleitung befindet sich ein QR-Code, über welchen der Nutzer sich die App herunterladen kann. Die App verbindet sich nach der Registrierung und dem Einloggen mit dem Ninebot. Bei der ersten Nutzung ist ein Beginner-Modus aktiv. Dieser schaltet sich nach dem ersten gefahrenen Kilometer aus. Bei Bedarf kann er jedoch über die App wieder eingeschaltet werden.
Um ein Gefühl für das Fahren mit dem Gerät zu bekommen, sollte dieses zunächst nur mit einem Fuß auf einem Pedal bewegt werden, während der Nutzer mit dem anderen Bein noch Bodenkontakt hat. Zum vollständigen Aufstieg ist die Hilfe einer zweiten Person von Vorteil. Die Fahrrichtung lässt sich mit der Ausrichtung des Körpers regulieren und es können Steigungen bis zu einem Winkel von 25 Grad erklommen werden.
Für verschiedene Straßenbeläge geeignet
Generell sollte der Untergrund für das Gerät ausgelegt sein. Zum einen sollten zu steile Anstiege vermieden werden, zum anderen allerdings auch Pfützen. Der Kontakt mit Feuchtigkeit ist zu vermeiden. Als geeignete Untergründe sind Asphalt, Steinpflaster und Schotterwege genannt. Auch darf der Ninebot nicht auf öffentlichen Straßen oder Autobahnen gefahren werden. Es darf auch immer nur eine Person das Gerät benutzen. Stellt sich zum Beispiel eine Person auf jedes Pedal oder nimmt der Fahrer ein Kind bei Benutzung des Geräts auf den Arm, kann das zu erheblichen Sicherheitsrisiken führen.
30 Kilometer Reichweite unter den richtigen Umständen
Der Ninebot ist mit zwei Lithium-Ionen Akkus ausgestattet. Bis diese vollständig aufgeladen sind, dauert es rund drei Stunden. Mit vollen Akkus sind dann bis zu 30 Kilometer Strecke möglich. Der Hersteller gibt dazu den Hinweis, dass diese Kilometeranzahl auf einem Test unter den folgenden Umständen beruht: Die Traglast lag bei 70 Kilogramm, die Akkus waren voll, die Temperatur lag bei 25 Grad Celsius und die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug auf einer ebenen Strecke 15 Stundenkilometer.
Zudem verfügt der Ninebot über einen Motor mit einer Ausgangsleistung von 500 Watt. Dieser kann eine maximale Leistung von 1.000 Watt erreichen. Der Reifen hat einen Durchmesser von 14 Inch, was 35,5 Zentimetern entspricht. Damit kommt das Gerät insgesamt auf eine Größe von 41,9 cm x 18,2 cm x 44,8 cm und bringt 11,4 Kilogramm auf die Waage.
Weitere Features
Zur technischen Ausstattung gehört neben der interaktiven Ninebot by Segway App noch eine Bluetooth-Konnektivität sowie ein smartes Batteriemanagement-System (BMS). Für den Transport kann der Tragemodus eingestellt werden. Ist dieser aktiviert, kann sich das Rad nicht drehen, während der Nutzer das Fahrzeug am Lenker hochhebt und trägt. Der Lenker ist demnach auch gleichzeitig ein Griff. Die ein/Aus-Taste befindet sich vor dem Lenker an der Frontseite des Ninebot. Hinter dem Lenker ist der Ladeanschluss zu finden.
Wartung und Pflege
Der Ninebot ist aus einem robusten Material gefertigt und IP54-zertifiziert. Dennoch benötigt er ab und an Pflege. Der Rahmen kann mit einem weichen, feuchten Tuch abgewischt werden. Für hartnäckigen Schmutz kann man auch zu einer Zahnbürste greifen. Reiniger mit Lösungsmitteln oder Alkohol sowie Benzin sind zu vermeiden. Bei der Reinigung sollte das Gerät zudem ausgeschaltet sein. Die Akkus sind nach jeder Fahrt zu laden, da ein vollständiges Entleeren zu Schäden führen könnte.
Was sagt das Gesetz zu Monowheels?
Dazu haben die Juristen des ADAC eine Stellungnahme veröffentlicht, die zur Klärung der Sachlage beiträgt.
- Monowheels sind nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Sie dürfen nur im so
genannten „abgegrenzten nichtöffentlichen Verkehr“ benutzt werden. Das sind zum
Beispiel Privatgrundstücke oder Innenhöfe von Wohnanlagen. - Monowheels dürfen nicht für den Straßenverkehr zugelassen werden, weil sie schneller
als 6 km/h fahren, aber weder über einen Sitz, Bremsen, Beleuchtung, Lenker oder
Rückspiegel verfügen. - Eigentlich wird für Monowheels ein Führerschein der Klasse B benötigt. Wer ein
Airwheel auf öffentlichen Straßen oder Plätzen ohne Führerschein benutzt, macht sich
gleich doppelt strafbar. - Bei Unfällen mit dem Monowheel besteht kein Schutz durch die Haftpflichtversicherung.
Der User muss für den Schaden selbst aufkommen.
Experten empfehlen, beim Fahren mit dem Monowheel zumindest einen Helm zu tragen.
Welche Modelle sind im Angebot?
Da Monowheels noch neu auf dem Markt sind, hält sich das Angebot in überschaubaren Grenzen. Aktuell können Käufer in Deutschland zwischen 9 verschiedenen Modellen wählen. Zu den bekanntesten Marken gehören:
- Solowheel
- Airwheel
- Monowheel
- Inmotion
Für ein gutes Monowheel sollte der Käufer mindestens 500 EUR einplanen. Im Druchschnitt kosten die Geräte um die 900 EUR. Es gibt auch Spitzenmodelle, die weit mehr als 1.090 EUR teuer sind.
Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?
Preis
Bei der Kaufentscheidung für ein Monowheel sollten sich Verbraucher nicht vom Preis leiten lassen. Es gibt zwar billige Modelle im Angebot, die aber meistens ihr Geld nicht wert sind, Sie sind schlecht verarbeitet und der Akku hat nur eine geringe Reichweite. Zudem ist die Höchstgeschwindigkeit niedrig. In der Regel ist man mit einem Markenprodukt besser beraten.
Tipp
Wenn ein neues Markengerät zu teuer ist, stellt ein gebrauchtes Monowheel eine gute Alternative dar.
Belastungsfähigkeit
In der Regel sind die meisten Solowheels für eine Belastung bis zu 120 kg ausgelegt. Das dürfte fast immer ausreichend sein. Vor dem Kauf empfiehlt es sich, die technischen Details in der Produktbeschreibung zu überprüfen.
Akku
Auf diesem Gebiet bestehen die meisten Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen. Ein großer Akku bedeutet größere Reichweite und höhere Geschwindigkeit. Allerdings sind Monowheels mit größeren Akku auch deutlich teurer als solche mit schwächeren. Andere Nachteile sind die längere Ladezeit und das höhere Gewicht.
Tipp
Wird das Monowheel häufig benutzt, ist ein Modell mit größeren Akku besser geeignet.
Welches Zubehör wird empfohlen?
Aus Gründen der persönlichen Sicherheit sollte das Monowheel niemals ohne Schutzhelm und Protektoren für Knie und Ellbogen benutzt werden. Wer mit dem Monowheel viel unterwegs ist, kann sich eine Tragetasche bestellen. Zwar haben die meisten Monowheels einen Tragegriff für bequemen Transport, in der Tragetasche ist das Gerät aber gut vor Feuchtigkeit und mechanischen Beschädigungen geschützt.
Wo kauft man ein Monowheel am besten?
Die beste Quelle sind namhafte Onlineshops. Dort gibt es das größte Sortiment, kombiniert mit gründlicher Beratung. Zu jedem Produkt veröffentlicht der Shop eine detailliere Beschreibung. Das ist sehr hilfreich, wenn man noch keine Erfahrung hat und nach einem passenden Monowheel sucht. Nicht selten veröffentlicht der Shop auch Rezensionen von Käufern, in denen diese von ihren Erfahrungen berichten. Der Einkauf Online ist rund um die Uhr möglich. Die Bestellung wird bequem nach Hause geschickt. Sollte das Monowheel doch nicht gefallen, gibt es ein vierzehntägiges Rückgaberecht ohne Angabe von Gründen.
Fazit
Das Monowheel oder Solowheel ist der Nachfolger des Segway. Die kleinen Flitzer sind schnell und wendig. Werden sie nicht benötigt, können sie einfach am Tragegriff oder in einer Tasche transportiert werden. Kenner sagen, es würde nicht mehr als eine Stunde dauern, um das Fahren mit dem Monowheel zu lernen. Nutzer sollten jedoch beachten, dass Monowheels nicht für die Benutzung auf öffentlichen Straßen und Plätzen zugelassen sind. Sie dürfen nur auf Privatgrundstücken und öffentlich nicht zugänglichen Flächen benutzt werden. Aus Sicherheitsgründen empfehlen Experten das Tragen eines Helms und von Protektoren.